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Tagblatt-Artikel vom 13. März 2015: „Ron Orp lanciert virtuelle Stadt“

Die neue Plattform von Ron Orp, die Städterinnen und Städtern helfen soll, sich untereinander zu vernetzen, wird es wohl schwer haben. Es existieren nämlich schon zahlreiche andere Plattformen und soziale Medien, bei denen man sich online austauschen kann: Facebook, Twitter, Xing, Google+ oder Spontacts – um nur ein paar zu nennen. Bietet Ron Orp tatsächlich etwas Neues? Nicht wirklich. Die Idee, Städter miteinander zu vernetzen, kann mittels einer themenspezifischen Fanseite auf Facebook einfach gelöst werden. Beispiele in Facebook gibt es zu Hauf. Zudem gibt es immer mehr Städte, die mittels Twitter in direktem Austausch mit ihren Bürgerinnen und Bürgern stehen. Die Stadt St.Gallen selbst gilt als Vorreiterin in Sachen Social Media mit einer vorbildlichen Kommunikationspolitik auf Twitter, Facebook und der eigenen Website. Dort bietet die Stadt zudem mit MySG ein Forum an, auf welchem über Stadtthemen diskutiert werden kann (das Interesse der Nutzer sich an den Diskussionen zu beteiligen ist eher klein, muss man leider sagen).

Die neue Plattform von Ron Orp hatte bereits am Start wegen Überlastung mit technischen Problemen zu kämpfen. Die Verantwortlichen bewerten die Überlastung zwar positiv – aber es ist wohl davon auszugehen, dass das Interesse schnell wieder abflachen wird. Die Frage wird sein, ob es Ron Orp schafft, markant mehr Mitglieder zu gewinnen. Wenn nicht, wird die Plattform ein unbedeutender Nischenplayer bleiben. Viele aktuelle Kommentare auf der Website verheissen nichts Gutes: Die Seite sei zu langsam und zu unübersichtlich lauten die meistgenannten Kritikpunkte. Laut den Betreibern soll das Netzwerk für „kreative Stadtmenschen“ sein – doch was darunter zu verstehen ist, bleibt unklar. Sind wir nicht alle ein bisschen kreativ? Oder sind damit etwa nur die Exponenten der Kreativindustrie gemeint? Oder gar Künstler?

Die Plattform von Ron Orp ist zwar kostenlos; sie finanziert sich wie andere Social Media Plattformen über Werbeeinnahmen. Auch dies sollte einem bewusst sein, wenn man sich als Mitglied dort registrieren möchte.

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